Gentest für Tamoxifen
Bei Brustkrebspatientinnen können nach der Entfernung des sichtbaren Tumors, der Chemotherapie und der Bestrahlung noch Krebszellen im Organismus verbleiben und sich ganz schnell im Körper ausbreiten. Die darauf folgende unterstützende Therapie verfolgt das Ziel, die verblieben oder neu entstandenen Tumorzellen abzutöten.
Bis zu 80% der Patientinnen haben einen hormonabhängigen Tumor, der stark vom körpereigenen Hormon Östrogen abhängt. In diesem Fall wird eine antihormonelle Therapie verordnet. Tamoxifen blockiert die Hormonrezeptoren auf den im Körper verbliebenen Tumorzellen und verhindert damit das Wachstum der Krebszelle. Allerdings ist nicht bei allen Frauen diese Therapie sinnvoll, weil Tamoxifen nur eine Vorstufe von der wirklichen Wirksubstanz ist und muss von einem körpereigenem Enzym erst in den eigentlichen Wirkstoff Endoxifen umgebaut werden. Bei stark verringerter Enzymaktivität, die genetisch bedingt ist, findet dieser Umbau kaum statt, und die wirksame Konzentration wird nicht erreicht. Solche Frauen sollten von Anfang an mit anderen Medikamenten behandelt werden.
Das Testergebnis gibt eine eindeutige Auskunft, ob Tamoxifen für die Therapie in jedem einzelnen Fall geeignet ist und empfiehlt die Dosierung, um die starken Nebenwirkungen zu vermeiden.
Dieser Test wird bei allen Patientinnen mit antihormonellen Therapie empfohlen und ist zu jedem Zeitpunkt der Therapie einsetzbar, weil die Einnahme der Medikamente das Ergebnis nicht beeinflusst.